
Frührentnerin Annelie aus Dresden - "Die Flüchtlingsdebatte wird zu sehr ausgebreitet"
Wird die Stimmung unversöhnlich im Land? Ein Fußballer mit türkischen Wurzeln wird verantwortlich gemacht für das Scheitern der deutschen Nationalelf bei der WM. Und auf Twitter melden sich Menschen mit Migrationshintergrund unter #metwo zu Wort und erzählen über ihre Erfahrungen mit Rassismus. Wo ist eigentlich die demokratische Mitte? Inforadio hat sich auf der Straße umgehört und nachgefragt. Zum Beispiel bei Frührentnerin Annelie. Sie kommt aus Dresden und ist derzeit in Berlin, um ihre Enkelin zu besuchen.
"Also, die Flüchtlingsdebatte wird auf alle Fälle zu sehr ausgebreitet, das ist richtig. Man muss da auch sicherlich differenzieren: Wer die Berechtigung hat, hier zu sein, der soll auch da sein. Aber es gibt sicherlich auch Menge, die sich hier einschleichen, um die Vorteile Europas mitzunehmen. Und das finde ich jetzt nicht ganz in Ordnung. Aber an sich, wer die Berechtigung hat, warum nicht? Soll man denen auch helfen. Man muss das aber auch sehr differenziert sehen, denke ich mal, weil, es stehen auch wieder Wahlen an und gerade in Bayern.
Und das, was in den Medien passiert, finde ich auch ganz furchtbar (lacht). Weil… überall ist es das wichtigste Thema ist. In Europa haben wir im Moment keine wichtigeren Themen als nur Flüchtlinge. Und das ist schade, dass das als Instrument genutzt wird, um die Wahlen zu gewinnen oder auch zu verlieren (lacht), das ist die Frage, ne. Ja, es gibt doch genügend politische Themen, also es gibt genügend, was Familie betrifft, wirtschaftliche Sachen, Ausbildung, da gibt’s genügend.
Also, ich seh mich doch eher bei der CDU. CDU/ CSU, aber was dort jetzt betrieben wird, ist natürlich auch schwierig. Also, das muss auch klar sagen, also, dass… ist man sicherlich auch nicht einverstanden, was da jetzt - gerade bei der CSU abgeht - und es ist wahrscheinlich doch bloß Wahlkampf.
Es kam für mich nie in Frage, politisch irgendwo aktiv zu werden. Weil ich glaube, man kann auch jetzt selbst als Neueinsteiger nichts bewegen."