
Ein Herr aus Fürstenwalde - "Immer dumpfere, rassistische, nationalistische Töne"
#einfachzuhören - genau darum geht es Inforadio in dieser Woche: Die Auseinandersetzungen um Özils Rassismusvorwürfe, der erbitterte Streit um Seehofers Flüchtlingspolitik. Wo ist eigentlich die demokratische Mitte? Wir haben Menschen auf der Straße gefragt, wie sie die politische Stimmung in Deutschland wahrnehmen. So zum Beispiel auch diesen Herren aus Fürstenwalde.
"Der Ton ist schon unerträglich, meiner Ansicht nach. Er bringt nur das auf den Punkt, was schon lange Jahre im Bewusstsein der Deutschen schwelte: Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Politik hechelt der AfD nach, dadurch wird sie genau das Gegenteil von dem erreichen, was sie vorgibt zu erreichen. Insofern sehe ich da wenig Spielraum für eine offene, liberale Gesellschaft.
Abscheu, Scham, Traurigkeit - das beschreibt das schon recht eindeutig, was ich dazu empfinde. Ich weiß nicht, wie weit das hilft, immer über Sachen zu sprechen, wenn doch die Realität so gruselig ist. Wenn man erlebt, wie eine ehemals relativ liberale Gesellschaft - ähnlich wie die anderen sogenannten Demokratien in Europa - immer rechtslastiger werden. Dann ist das Grund zu größter Besorgnis.
Die oberflächliche Bedienung von Emotionen seitens der Medien - und das heißt nicht nur des Fernsehens und des Radios und auch vieler Zeitungen - ist wahrscheinlich die Voraussetzung oder der Nährboden, dafür, dass in der Gesellschaft immer oberflächlichere und dumpfere rassistische, nationalistische Töne zum Vorschein kommen. Insofern möchte ich meine Kritik auch als Kritik an den Medien verstanden wissen. Insofern - man wagt es kaum zu sagen - die AfD ist eine grausame, ekelhafte Partei, aber ich denke schon, dass sie zum Teil Recht hat, wenn sie von der Lügenpresse spricht."