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Videospiele sind Massenmedium, Wirtschaftsfaktor, mittlerweile auch Kulturgut und - sie sind Gegenstand der Forschung. Der Medienpsychologe und Spieleforscher Dr. Christian Roth untersucht seit 2004, welche Effekte Computerspiele auf den Nutzer haben. Christoph Parker hat mit ihm darüber gesprochen, was während des Spielens in unserem Gehirn passiert und welche Potenziale, aber auch Risiken damit verbunden sind.
Der klassische Gamer ist ein pickeliger, übergewichtiger Teenager ohne Freunde und Antrieb, der nur in seinem abgedunkelten Keller sitzt und zockt, bis ihm die Augen zufallen. So noch das harmlosere Klischee, wenn es um Spieler von Computer- und Videospielen geht. In der schlimmeren Variante ist er ein potentieller Amokläufer.
Alles Quatsch, sagt Dr. Christian Roth, Medienpsychologe und Spieleforscher: "Studien zeigen: Spieler sind in der Norm ganz anders. Die sind sozial, die gehen aufeinander zu, die treffen sich, verabreden sich, spielen zusammen. Sie sind auch oft gebildet und interessiert, sich weiter zu bilden."
"Spiele sind oft Arbeit"
Und auch die Spiele selber werden zumindest in Deutschland noch oft in einem falschen Licht gesehen. Denn wenn sie eines nicht sind, dann Zeitverschwendung. Viel mehr haben sie das Potenzial , Menschen weiter zu bringen: "Spiele sind oft Arbeit, man muss richtig hart an sich arbeiten. Man braucht Ausdauer, muss dazulernen, muss herausfinden, welche Strategien am besten funktionieren. Lernen wird belohnt und Spiele sind Lernumgebungen. Deswegen sollten wir Spiele nicht verteufeln, sondern daraus lernen, wie in Spielen geschickt das Gehirn motiviert wird, immer dran zu bleiben, nicht aufzugeben. Und wenn wir da die besten Mechaniken herausziehen und vielleicht daran arbeiten, dass die reale Welt doch noch ein bisschen verspielter wird, dann ist schon viel gewonnen."
Wie man Spieleforscher wird, wann ein Spiel ein gutes Spiel ist und welche Risiken im Gaming liegen, darüber spricht Christoph Parker mit Spieleforscher Dr. Christian Roth.