Porträt - Hillary Clinton: Staatsfrau im Wartestand

Hillary Clinton könnte am 8. November Geschichte schreiben und die erste Präsidentin der USA werden. Sie war First Lady, Senatorin, Außenministerin. Jeder hat schon eine Meinung zu ihr. Vielen ist sie verhasst. Woher kommt das?

Washington (dpa) - Hillary Clinton war First Lady, Senatorin, Außenministerin. Sie steht seit fast 25 Jahren im Licht der Öffentlichkeit. Längst hat jeder eine Meinung zu ihr - vielleicht ist das ihr größtes Problem.

Bei Mitstreitern gilt sie als ein wenig arrogant. Ehemalige Mitarbeiter aus dem Außenministerium beschreiben sie als herrisch, in ihrem Arbeitseifer und Perfektionsdrang soll sie manchmal auch ungerecht und beratungsresistent sein.

Hillary Diane Rodham wurde am 26. Oktober 1947 in Chicago geboren. Ihr Vater Hugh Rodham war Textilunternehmer und Republikaner. Er soll in der Familie wie ein Militärausbilder geherrscht haben.

Ihren späteren Ehemann Bill lernte Hillary 1971 an der Elite-Universität Yale kennen. Beide studierten Jura, beide waren politisch aktiv.

Einige Beobachter sind überzeugt, dass er es ohne sie nie ins ranghöchste Amt der USA geschafft hätte. Durch ihre acht Jahre als First Lady (1993-2001) kennt sie das Weiße Haus aus nächster Nähe. Einen Tiefpunkt markierte Bill Clintons Sex-Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky - doch Hillary hielt zu ihm.

2008 unterlag sie Barack Obama in den innerparteilichen Vorwahlen. Der machte sie später zur Außenministerin. Von 2009 bis 2013 bereiste sie in diesem Amt 112 Länder und soll über eine Million Kilometer zurückgelegt haben.

Nach dem Ausscheiden aus dem Amt hielt sie viele gut dotierte Reden, weswegen ihr Kritiker eine zu große Nähe zur Wirtschaft vorwerfen. Die Affäre um ihre E-Mails kratzt ebenso am Image der Staatsfrau.

Zurück zur Übersicht

EPA

US-Wahl 2016 - Trump macht das Rennen

Heute Nacht fällt die Entscheidung: Wer wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten? Die international angesehene, aber stets etwas spröde wirkende Demokratin Hillary Clinton? Oder doch der politische unerfahrene, aber umso lauter auftretende Republikaner Donald Trump? Auf unseren Sonderseiten finden Sie alle Infos, die sie wissen müssen, außerdem viele Reportagen unserer US-Korrespondenten und Interviews rund um die Wahl.