Holger Klempnow, Geschäftsführer der Firma KleRo in Berlin-Lichtenberg, testet einen Roboter. (Bild: K. Zummack, rbb Inforadio)

- Die Roboter-Spezialisten aus Lichtenberg

Die Firma KleRo aus Lichtenberg hat sich auf Industrieroboter spezialisiert und sich bundesweit einen Namen gemacht. Zu den Kunden zählen deutsche Autobauer und Anlagenbauer. Angefangen hat Holger Klempnow als Ein-Mann-Startup. Heute zählt die Firma 30 Mitarbeiter. Karsten Zummack hat sich die Firma angeschaut.

Es blinkt rot und grün. In einer Glasvitrine fährt ein kleiner Roboter verschiedene Punkte ab. Angesteuert wird er per Touchpad von Firmenchef Holger Klempnow.

Der 55jährige erklärt hier schon Schülern der dritten Klasse anschaulich, wie Automatisierung funktioniert: "Die Kinder haben erstaunlicherweise nicht lange gebraucht, um zu verstehen, wie so ein Koordinatensystem funktioniert. Es war wirklich eine Augenweide die Kinder zu beobachten wie sie hier gearbeitet haben."

Vielleicht fängt ja der eine oder andere Schüler Feuer für die Roboter. So wie Holger Klempnow einst selbst. Schon in den 80er Jahren war er fasziniert von der damals noch unausgereiften Technologie - lernte Mechaniker, studierte. Nach mehreren Stationen als Angestellter gründete er 2005 sein eigenes Ingenieurbüro in einem kleinen Keller. Die Grundidee: Roboter fit machen für die Produktion.

"Der Roboter ist ein Arbeitswerkzeug. Es braucht natürlich auch eine Hand, einen Aktor, eine Schweißzange oder ähnliches. Und ich muss natürlich ringsum eine Zelle bauen, einen Sicherheitsbereich, der den Menschen vor der Maschine schützt. Ich muss Transporteinrichtungen bauen, die das Produkt zum Roboter bringen oder wegbringen", erklärt Holger Klempnow.

Roboter sollen Arbeit leichter machen

Darauf hat sich KleRo spezialisiert und bundesweit einen Namen gemacht. Zu den Kunden zählen die großen deutschen Autokonzerne und Anlagenbauer. Innerhalb von elf Jahren wurde aus dem Ein-Mann-Startup eine Firma mit 30 Mitarbeitern. Kürzlich bezog sie eine riesige, erstaunlich leer wirkende, Wellblechhalle in Berlin-Lichtenberg. Unten: Arbeitstische, ein Roboter, das Lager.

In der oberen Etage sitzt Jan Schlössin an einem Rechner und baut virtuell eine Produktionsstraße auf. "Es gibt Anlagen, die werden komplett virtuell erzeugt und können auch zumindest in diesem Modell dann so arbeiten wie die Realanlage. Und das ist vergleichbar aufwändig als würde man auch eine reale Anlage bauen. Damit verkürzt man aber wiederum die Inbetriebnahme für die echte Anlage."

Roboter sind nicht kreativ

Alles in allem kann es schon mal zwei bis drei Jahre dauern, bis aus der Idee eine fertige Produktionslinie wird, ergänzt Firmenchef Holger Klempnow. Für den Praxis-test bauen sie hier in Berlin-Lichtenberg auch schon mal ein Fließband nach. "Wir lassen hier Produktion laufen in der Halle. Dafür ist sie auch gedacht. Deswegen ist sie auch großzügig ausgelegt."

Bei der Automatisierung von Produktionsbetrieben wird nichts dem Zufall überlassen.  Das macht sich auch für KleRo bezahlt, die Firma wächst stetig. Und der allgemeine Trend zur Industrie 4.0 spricht für den weiteren Erfolg. Klempnow glaubt aber nicht, dass die Roboter eines Tages den Menschen komplett ersetzen.

"Der Roboter ist zuverlässig, er ist sehr robust, genau, schnell. Aber er ist nicht kreativ. Er kann von sich heraus ganz schlecht auf sich ändernde Bedingungen reagieren. Weil: Das ist sehr sensibel und also mit den menschlichen Fähigkeiten bei Weitem nicht messba."