Petition gestartet - Widerstand gegen Nachtzug-Aus
Im Liegewagen durch die Nacht - mit der Deutschen Bahn soll das bald nicht mehr möglich sein. Der Grund: Das Angebot rechnet sich einfach nicht. Das Nachtzuggeschäft sei ein Nischengeschäft, seit Jahren gebe es Verluste, heißt es bei der Bahn. Doch Nachtzug-Freunde wollen sich mit dem angekündigten Aus nicht abfinden und starteten eine Petition.
Die Deutsche Bahn gibt zum Fahrplanwechsel im Dezember ihre Nachtzugverbindungen mit Liege- und Schlafwagen auf. Alle noch bestehenden elf Linien des klassischen Nachtzugverkehrs (City Night Line) würden in einem Schritt eingestellt, teilte die Bahn mit.
Bereits im Dezember war bekanntgeworden, dass die Nachtzüge gestrichen werden sollen. Der Grund: Das Geschäft rechnet sich für die Bahn nicht. Die Anzahl der nächtlichen ICE ohne Schlafwagen soll im Gegenzug erhöht werden, auch Nachtbusse sollen zum Einsatz kommen. Die Bahn überlegt, die Nachtzüge an die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) abzugeben.
DB: Nachtzuggeschäft ist ein Nischengeschäft
"Das Nachtzuggeschäft ist ein Nischengeschäft", heißt es bei der Bahn. Seit Jahre gebe es Verluste. Bei einem Ertrag von rund 90 Millionen Euro seien es im vergangenen Jahr etwa 31 Millionen Euro Minus gewesen. Die meisten Züge seien mehr als 40 Jahre alt und bräuchten erhebliche Investitionen. Ähnlich argumentiert die Bahn bei Autozügen, von denen der letzte schon Ende Oktober fahren soll.
"Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden"
Tausende Freunde des nächtlichen Reisens wollen das Aus aber nicht hinnehmen: Sie haben sich im Internet einer Petition angeschlossen, Nachtzüge und auch die Autozüge zu
erhalten.
"Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden", sagte Mit-Initiator Joachim Holstein. Am 31. Mai werde die Petition in Berlin dem Verkehrsausschuss des Bundestags übergeben, der sich für den Erhalt einsetzen soll. "Werden Nacht- und Autozüge abgeschafft, bedeutet das mehr Verkehr auf der Straße und mehr Kurz- und Mittelstreckenflüge", lautet die Kritik.