Interview - Meinungsforscher: AfD mit Zulauf aus fast allen Richtungen
Laut aktuellem ARD-Deutschlandtrend ist nur noch jeder fünfte Deutsche zufrieden mit der Arbeit der Ampelregierung. Die Werte der AfD steigen auf 21 Prozent. Der Geschäftsführer von Infratest dimap, Roland Abold, erklärt, warum nicht etwa die Union mehr profitiert.
Die AfD gewinnt bei den Wählerinnen und Wählern weiter an Zustimmung. Im neuen ARD-Deutschlandtrend kommt die AfD in der sogenannten Sonntagsfrage auf 21 Prozent. Das ist ein Punkt mehr als im Juli. Roland Abold, Geschäftsführer von Infratest dimap, sieht die AfD in den vergangenen Monaten in einem "stetigen Aufwind". Die Partei gewinne aus nahezu allen Richtungen Sympathisanten hinzu. "Vielleicht weniger von den Grünen, aber ansonsten eigentlich aus allen Richtungen, und auch (...) von denen , die beim letzten Mal nicht gewählt haben."
Stärkste Kraft würde derzeit laut Deutschlandtrend die Union mit 27 Prozent. Für die SPD würden 17 Prozent stimmen, für die Grünen 15 Prozent und für die FDP 7 Prozent. Zufrieden mit der Arbeit der Ampel-Koalition ist laut der Umfrage nur noch jeder Fünfte. Jeweils eine Mehrheit der Befragten sagt, es werde zu wenig für Menschen auf dem Land, für Geringverdiener und für Rentner getan. Von dieser Einschätzung der Regierungsarbeit profitiert derzeit aber offensichltich die AfD viel mehr als die Union.
"Im Grunde genommen ist eine bei den Bürgern so ungeliebte Bundesregierung eine sehr gute Ausgangslage für die größte Oppositionspartei, bei den Wählerinnen und Wählern zu punkten", erklärt der Politikwissenschaftler Abold. Das gelinge der Union derzeit aber nicht. "Das ist natürlich auch eng mit der Position des Oppositionsführers Friedrich Merz verbunden", so Abold. Bei Werten zur Zufriedenheit mit seiner Arbeit sei dieser bei einem neuen Tiefststand angekommen seit seinem Antritt als CDU-Vorsitzender.