Eine U-Bahn fährt am Berliner U-Bahnhof Museumsinsel ein (Bild: dpa / Christoph Soeder)
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Interview - Verdi-Vertreter: Druck für BVG-Beschäftige soll sinken

Die Gewerkschaft Verdi verhandelt ab Dienstag mit der BVG über bessere Arbeitsbedingungen für die rund 16 000 Beschäftigten. Verdi-Gewerkschaftssekretär Gordon Günther sagt, so sei die Hoffnung, dass kurzfristig die Krankenstände runtergehen und langfristig die BVG wieder als attraktiver Arbeitgeber gesehen wird.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und Verdi verhandeln über einen Manteltarifvertrag, der die Arbeitsbedingungen regelt. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 33 Tage Urlaub für alle Beschäftigten - bisher sind es zwischen 28 und 30 Tage pro Jahr. Außerdem verlangt sie verbesserte Regeln für Pausen- und Ruhezeiten.

Gordon Günther, Gewerkschaftssekretär bei Verdi in Berlin und Brandenburg sagt, man gehe optimistisch in die am Mittwoch beginnenden Verhandlungen. Die BVG habe erkannt, dass die Arbeitsbedingungen für die rund 16 000 Beschäftigten attraktiver werden müssten, um neues Personal zu gewinnen.

Günther: Streiks nicht ausgeschlossen, aber das letzte Mittel

 

Die Kürzungen im Fahrplan seit Dezember seien vor allem auf den hohen Krankenstand zurückzuführen. Als Grund dafür sieht Günther den Druck auf die Fahrerinnen und Fahrer. "Wenn wir zumindest die Bedingungen verbessern können, dann ist natürlich die Hoffnung, dass dadurch der Druck auf das vorhandene Fahrpersonal abnimmt." Dadurch könnten die Krankenstände zurückgehen. Auf lange Sicht hoffe man, dass die BVG so wieder als attraktiver Arbeitgeber gesehen wird.

Zur Erreichung der Ziele in den Tarifverhandlungen schließt Verdi Streiks nicht aus. Sie seien aber das letzte Mittel, betont Günther. Im Moment rechne er aber nicht damit, dass Arbeitskämpfe nötig sind "Wir gehen erst einmal grundsätzlich davon aus, dass die BVG erkannt hat, dass Handlungsbedarf besteht."

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