Archivfoto: Davidsterne stehen auf dem Gemeindetag des Zentralrat der Juden 2019 im Intercontinental Hotel auf den Tischen der Gäste.
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Interview - Zentralrat der Juden: Erwarten klare Anerkennung des Existenzrechts Israels

Jüdinnen und Juden kommen in Berlin zu einem Gemeindetag zusammen. Er gehe zwar hoffnungsvoll in das Treffen, sagt der Präsident des Zentralrats der Juden Josef Schuster. Offen antisemitische Demonstrationen auf deutschen Straßen nach dem Terrorangriff der Hamas erschreckten ihn aber.

Vor dem jüdischen Gemeindetag in Berlin sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster, er erwarte von den Menschen hierzulande, das Existenzrecht Israels klar anzuerkennen. Das schließe die Solidarität mit Israel mit ein.

 

Jüdischer Gemeindetag wegen Corona verspätet

 

Er gehe mit einem hoffnungsvollen Gefühl in das Treffen, das bis Sonntag dauern soll, so Schuster. Wegen der Pandemie finde es dieses Jahr erstmals wieder verspätet statt. Er freue sich etwa auf das "gemeinsame Feiern des Sabbat".

 

"Erschreckend, offen antisemitische Demonstrationen auf deutschen Straßen zu sehen"

 

Die Zahl der antisemitischen Übergriffe ist in Deutschland stark gestiegen. Wenn jüdische Menschen bespuckt, beleidigt und angegriffen werden, sei das "eine Situation, die unerträglich ist", sagt Schuster. "Es ist für mich erschreckend, offen antisemitische Demonstrationen auf deutschen Straßen zu sehen." Es müsse klar die Ursache für den Krieg im Gazastreifen benannt werden - der Terrorangriff der Hamas auf Israel. Ohne Diskussion bleibe aber: "Jedes Opfer ist ein Opfer zu viel."

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